Julia - Alle Beiträge -

Ihr Pass ist Deutsch, ihr Herz schlägt für Großbritannien und ihr zu Hause ist die Welt: Julias Ziel ist es, die Menschen und Kulturen dieser Erde zu entdecken. Ihr größter Traum? Mit ihren Geschichten viele Menschen für das Reisen, Lesen und Schreiben begeistern, und einmal Autorin werden.


Es ist das größte Amphitheater der Welt. Ein Koloss inmitten der ewigen Stadt. Für 450 Jahre ein Ort der Grausamkeit, der Brutalität, der Angst — ein hoher Preis, um die Menschen des antiken Roms zu unterhalten und zu belustigen. Auch wenn das Anfiteatro Flavio oder Colosseo, wie die Italiener das Kolosseum nennen, heute als Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt gilt und als Baukunst der römischen Antike bewundert wird, wäre es ein Fehler zu vergessen, welche dramatischen Geschichten hier ihre Bühne fanden. 

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Ihr Mund ist noch immer zu einem Schrei verzogen. Aus ihren Zügen spricht blanke Panik. Die Finger verkrampft um die eigenen Schultern geschlungen, eingesunken und verängstigt. Ich kann nicht mehr hinsehen und senke den Blick. Der für ewig in Stein eingeschlossene letzte Moment dieser Frau, deren Namen ich niemals kennen werde, trifft mich tief. Im längst verlorenen Pompeji kommen mir die Tränen. 

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Kälte riss ihm die Haut von den Wangen, Tränen brannten in den Augenwinkeln, Eis verklebte Wimpern und Brauen. Der Pelz um seinen Kopf schützte ihn nicht mehr vor dem peitschenden Schnee, war getränkt von Erde, Salz, Blut, seinem eigenen Speichel. Der Lauf des Jagdgewehrs klopfte bei jedem Schritt durch das kniehohe Weiß auf seinen Rücken. Er fühlte es nicht, spürte nur noch das schwarze Loch in seinem Bauch und seiner Kehle, den Dunst in seinem Kopf. Ihm war schwindelig.

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Unter meinen Fuß schillert der Ozean in blau und türkis. Ich rieche den Duft der Olivenhaine auf in den Bergen hinter mir, höre, wie der Wind durch die Blätter der Zitronenbäume rauscht. Mein Blick wandert über die Inseln im Meer, eingetaucht in mystischen Abendnebel. Ein wohliger Schauer fährt mir über den Rücken, als die Sonne langsam am Horizont versinkt, den Vesuv in der Ferne in goldenes Licht taucht. Ein Zauber liegt in der Luft von Sorrent. Ergriffen schließe ich die Augen. 

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Die Aussicht ist atemberaubend. Vor mir strahlt das Kolosseum golden in der Mittagssonne, Kirchturmspitzen lugen hinter den Dächern hervor, eine leichte Brise weht und ich lehne mich genüsslich in meinen Liegestuhl zurück. Es gibt nichts zu tun, ich muss nur genießen, entspannen. Hier oben, nur wenige Meter vom antiken Zentrum der ewigen Stadt habe ich eine Oase entdeckt, die zwar keine Jahrtausende alt ist, aber mindestens genauso schön. 

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