Wir stecken fest!- Roadtrip durch Westaustralien Teil 6 -


Gestärkt vom Selbstvertrauen in unsere Fahrkünste vom gestrigen Tag trauen wir uns nun alles zu! Und vielleicht das erste und einzige Mal auf unserer Reise um die Welt ein bisschen zu viel.

Wir wissen jetzt: Off-Road-Fahren können wir. Und lieben den Nervenkitzel. Also beschließen wir nach kurzer Nacht, gen Osten wieder ins Landesinnere in den Kennedy Range National Park zu fahren. Hier kommt man nur mit Allrad weiter, wie ein Schild am Eingang unmissverständlich klar gemacht. Menschen sehen wir keine, das einzige Lebewesen weit und breit ist eine Kuh, die interessiert zu uns herüberschaut. Hinter ihr ein paar dunkle Wolken, aber sollte uns das beunruhigen?

Ja, es sollte! Darauf weist ein Schild am Eingang des Nationalparks hin. Die Regensaison steht kurz bevor, wann sie beginnt, weiß keiner so genau. Vielleicht noch heute?! Macht nichts, dann drehen wir eben später wieder um.

Wir machen noch ein paar Bilder in der menschenleeren und apokalyptisch wirkenden Landschaft, dann durchqueren wir das Flussbett direkt am Anfang. Oder versuchen es zumindest. Denn wenige Meter später endet die Reise abrupt, wir stecken fest.

Wird schon nicht so schlimm sein, oder? Wir haben im Auto eine Schaufel und beginnen, die Reifen freizulegen. Sie zerbricht nach wenigen Augenblicken. Ein Handfeger und die dazugehörige Schaufel aus Plastik müssen es richten. Die dunklen Wolken am Horizont kommen dichter.

Und plötzlich ist das hier alles gar nicht mehr so lustig, denn wir stehen mitten im Flussbett, um uns herum das Outback und von anderen Menschen, die uns helfen könnten, keine Spur. Spoiler: Wir werden bis zum Verlassen des Nationalparks auch niemanden mehr treffen. Aber ja, wir werden ihn verlassen.

Dazu macht sich langsam die Angst vor Wilden Tieren aller Art breit. Denn stundenlang im Wüstensand zu buddeln fühlt sich auch nicht gerade gut an in dem Land, in dem die giftigsten Tiere der Welt leben. Es ist heiß, von oben brennt die Sonne auf unsere Köpfe herab. Ab und an starten wir den Motor, nur, um ein paar wenige Zentimeter zu gewinnen. Das Problem ist der viele Sand unter dem Auto, wie liegen einfach auf.

Fünf unfassbar lange Stunden dauert es, bis wir uns befreien können. Uns tut alles weh, wir sind voller Staub und am Ende einfach nur froh. Im Notfall hätten wir übrigens ein Satellitentelefon dabei gehabt, das das Vermietungsunternehmen Apollo jedem Camper für Notfälle mitgibt. Besser ist es trotzdem, sich selbst zu befreien.

Der Schrecken sitzt tief und den Rest des Tages verzichten wir auf weitere Abenteuer. Und fahren weiter Richtung Süden und landen am Abend in Denham.

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