Mauritius-Wissen für Freaks- Kuriose Fakten über die Insel, die du nicht erwartet hättest -


Es gibt viele Dinge, die Mauritius zu einem besonderen Ort machen: Türkisblaues Meer, lange Sandstrände und grüne Landschaften. Aber das ist ja langweilig, oder? Hier lest ihr spannende Fakten über die Trauminsel, die ihr garantiert noch nicht wusstet.

Mauritius hat keine Ureinwohner

Wer sind eigentlich diese Mauritier? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn Ureinwohner hat Mauritius eigentlich gar keine. Und so stammen heute 70 Prozent der Bevölkerung von den Indern ab, während das übrige Drittel, die Kreolen, ehemalige Sklaven aus Afrika und Madagaskar sind. Gut drei Prozent der Mauritier sind chinesischer Abstammung, die weiße Minderheit beschränkt sich auf zwei Prozent.

Mauritius ist das einzige afrikanische Land, in dem die meisten Einwohner Hindus sind

Die kulturelle Mischung zieht sich auch durch die Religionen: Am weitesten verbreitet ist auf Mauritius nämlich der Hinduismus (48 Prozent), danach folgen das Christentum (33 Prozent), der Islam (17 Prozent) und der Buddhismus (1 Prozent). Feiertage sind auf Mauritius eine bunte Mischung aus einer Reihe von Kulturen, einschließlich chinesischer, muslimischer, christlicher und hinduistischer Feste.

Die Mauritier sprechen drei Sprachen fließend

Mauritius ist das Land der Sprachengenies. Zwar legt die Verfassung keine offizielle Amtssprache fest, doch sprechen die Einheimischen mindestens drei Sprachen fließend: Englisch, Französisch und Mauritius-Kreolisch. Und als wäre das allein nicht schon beeindruckend genug, beherrschen viele auch noch die Sprache(n) ihrer Vorfahren, also Hindi, Bhojpuri, Tamil, Urdu, Arabisch, Mandarin, Telegu, Marathi … Wie das möglich ist fragt ihr? Die meisten Mauritier wachsen zuhause mit kreolisch und französisch als Muttersprache auf. Aber weil Mauritius vor der Unabhängigkeit eine britische Kolonie war, ist Englisch bis heute in den meisten Schulen Unterrichtssprache. Auch die Verfassung von Mauritius ist auf Englisch verfasst, während einige Gesetze auf Französisch geschrieben wurden.

Mauritius ist eines der friedlichsten Länder der Erde

Mit seiner stabilen Demokratie ist das Land nicht nur in Afrika ein politisches Vorbild. Im Jahr 2017 war es neben Botswana, Chile und Uruguay eines von nur vier Ländern auf der ganzen Welt, die nicht in laufende internationale oder innerstaatliche Konflikte verwickelt waren und keine Spannungen mit den Nachbarländern hatten. Mauritius hat dementsprechend auch gar kein Militär, denn das braucht es schlichtweg nicht.

Die meisten Menschen leben vom Zuckerrohranbau

Zuckerrohr wird auf etwa 90 Prozent der kultivierten Landfläche in Mauritius angebaut. Die damit zusammenhängende Industrie ist einer der Hauptarbeitgeber auf der Insel – und das, obwohl sie nur zwei Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Außerdem wirtschaftlich bedeutsam sind die Textilindustrie und der Tourismus.

Den Dodo aus “Alice im Wunderland” gab es wirklich – auf Mauritius

Erinnert ihr euch noch an Dodo aus “Alice im Wunderland”? Den komischen Vogel gab es einst tatsächlich, allerdings nur auf Mauritius. Seine Geschichte ist eine tragische. Die ersten Siedler hielten ihn für hässlich und dumm, denn weil er auf der Insel zuvor keine natürlichen Feinde gehabt hatte, flüchtete es weder vor den jagdwütigen Menschen, die das Eiland eroberten, noch vor deren mitgebrachten Schweinen und Ratten. Nur hundert Jahre dauerte es deshalb, bis seine Art ausgerottet war. Heute gilt er als Nationaltier und bevölkert vor allem die zahlreichen Souveniershops.

Die Insel ist nach einem holländischen Prinzen benannt

Mauritius ist eines der wenigen Länder dieser Erde, das nach einer Person benannt ist. Obwohl Mauritius zuerst von Arabern entdeckt wurde und später von den Portugiesen besucht wurde, waren es die Holländer, die die Insel zuerst besiedelten. Sie nannten es nach „Prins Mauritz van Nassaueiland“, also nach Prinz Mauritz aus dem Hause Nassau. Obwohl die Franzosen in der Zeit, in der die Insel unter französischer Herrschaft stand, den Namen in „Ile de France“ änderten, gaben die Briten ihn ihr später zurück.

Vor Mauritius gibt es den einzigen Unterwasser-Wasserfall weltweit

Zumindest sieht das so aus, wenn man sich Satellitenbilder von der Insel anschaut: Direkt vor dem Berg Le Morne Brabant an der südwestlichen Spitze der Insel tut sich der Indische Ozean auf und verschluckt tonnenweise Meerwasser. Irgendwie surreal oder? Ist es aber nicht! Denn weil gewaltige Meeresströmungen den Sand von der Küste Mauritius’ abtragen und in tieferliegende Regionen des Ozeans spülen, entsteht der Eindruck eines Unterwasser-Wasserfalls. Dabei handelt es sich zwar um eine optische Täuschung, einzigartig ist das Naturphänomen aber dennoch. Und das kann man übrigens auch in der Satellitenansicht von Google Maps bestaunen.

Le Morne Brabant war einst Zufluchtsort für Flüchtlinge

Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurde der Berg Le Morne Brabant als Zufluchtsort für entflohene Sklaven genutzt, die sich in den Höhlen auf dem Gipfel niederließen. Geschützt von den bewaldeten Felsen des Berges lebten sie jahrelang auf dem Berg. Als die Sklaverei 1835 abgeschafft wurde, wurde eine Polizeiexpedition auf den Berg geschickt, um die freudige Nachricht zu verkünden. Viele Sklaven aber verstanden diese Geste falsch und stürzten sich vom Berg in den Tod.

Die Flagge in vier Farben repräsentiert Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft

„Zuerst wurde Mauritius geschaffen, dann das Paradies. Aber das Paradies war nur eine Kopie von Mauritius“, soll Mark Twain einst gesagt habe. Die Nationalflagge aus roten, blauen, gelben und grünen Bändern spiegelt die Schönheit der Insel wider, ohne dabei die Vergangenheit auszublenden.

  • Rot: das Blutvergießen zur Zeit der Sklaverei und Kolonisation oder Selbstbestimmung und Unabhängigkeit
  • Blau: der Indische Ozean, der die Insel umgibt
  • Gelb: das neue Licht der Unabhängigkeit scheint, goldener Sonnenschein oder die glänzende Zukunft
  • Grün: die üppige Vegetation der Insel

Die blaue Mauritius ist bis zu einer Million Euro wert.

Dem Fehldruck einer Briefmarke hat es die Insel zu verdanken, dass Mauritius schon seit dem 19. Jahrhundert weit über seine Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Im Jahr 1847 wurde die Blaue Mauritius zusammen mit ihrer roten „Schwester“, auf Mauritius herausgegeben – zunächst mit dem Aufdruck „Post Office“, der später durch „Post Paid“ ersetzt wurde. Und genau dieser Aufdruck ist es, um den sich die Mythen ranken. Briefmarkensammler munkeln, dass die erste Version ein Fehler des Graveurs Joseph Osmond Barnard war, der nicht mehr behoben werden konnte, weil die Frau des Gouverneurs William Gomm die Briefmarken rechtzeitig für ihre Einladungen zu einem Kostümball benötigte. Andere nehmen an, das Barnard schwerhörig, vergesslich oder sogar halb blind gewesen war und aus einem dieser Gründe den falschen Text graviert habe. Heute existieren nur noch zwölf der ehemaligen 500 Exemplare, für die Sammler bis zu eine Million Euro zahlen. Im Blue Penny Museum in Port Louis könnt ihr eines der seltenen Exemplare bestaunen.

Auf Mauritius gibt es pinke Tauben

Mauritius ist berühmt für seine wunderschöne Natur und wer die so richtig genießen möchte, sollte sich einen Besuch im Black River Gorges Nationalpark nicht entgehen lassen. Der Park schützt nicht nur den größten Teil des auf der Insel verbliebenen Regenwaldes, sondern beherbergt auch einzigartige Tierarten wie die Pink Pigeon (übersetzt: Pinke Taube), eine der seltensten Vogelarten der Welt.

Beim Tanzen bewegen die Mauritier traditionell ihren ganzen Körper – mit Ausnahme ihrer Füße

Beim Sega flippen auf Mauritius alle aus. In der Vergangenheit war der Mix aus Reggae, Dance und Tanzeinlagen ein Protest der Sklaven, die auf den Zuckerrohrfeldern schweißtreibende körperliche Arbeiten verrichten mussten. Heute ist es so etwas wie die Nationalmusik der Mauritier, bei der die Frauen ihre weiten bunten Röcke im Cancan-Stil in die Luft werfen. Das Besondere: Obwohl sie während des Tanzens ihren ganzen Körper bewegen, verlassen ihre Füße dabei niemals den Boden. Schaut selbst: