Ausflug zur Olchon Island- Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil III: Olchon Island -


Was für ein Wind auf Olchon Island! Und was für eine schöne Insel! 72 Kilometer lang liegt Olchon Island mitten im größten Süßwassersee der Welt. Sie ist unsere zweite Station auf unserem langen Weg mit der Transsibirischen Eisenbahn. Und vielleicht schon jetzt der Höhepunkt.

Fünf Stunden sind wir mit dem Kleinbus von Irkutsk zum Fähranleger gefahren und nun endlich erreichen wir den Baikalsee samt seinem großen Eiland. Unser Hostel haben wir zuvor im Internet gebucht, wissen schon, dass unsere Unterkunft in diesen Tagen eher spartanisch ausfällt. Die Suche danach fällt uns nicht leicht, denn das System aus Straßennamen und Hausnummern verstehen wir einfach nicht. Und weil wir auch weit und breit keinen Bewohner finden, der Englisch spricht, bleibt uns nichts anderes übrig, als das auf dem iPad gespeicherte pixelige Foto mit allen Häusern der Ortschaft abzugleichen. Es könnte schlimmer sein, denn die Landschaft um uns herum ist einfach fantastisch. Im Reiseführer haben wir zuvor gelesen, das Olchon wörtlich übersetzt „Wäldchen“, aber auch „trocken“ und „dürr“ bedeuten. Schon in den ersten Momenten auf der Insel verstehen wir nur zu gut, warum alle drei Übersetzungen ihre Berechtigung haben. Während der Südwesten der Insel mit Lärchenwäldern bedeckt ist, liegt im Nordosten die Tageran-Steppe mit ihrer hügeligen und felsigen Landschaft.

Auf Olchon Island gibt es noch nicht lange Strom und fließendes Wasser

Endlich, nach langer Suche, entdecken wir unser Sunny Hostel schließlich doch noch. Zwei ältere Damen, Schwestern vermutlich, erwarten uns schon und empfangen uns mit leckerem Kartoffelbrei, Kohlsalat und süßem Kuchen. Danach zeigt uns eine der beiden das gemütliche Holzhäuschen, in dem wir die Nacht verbringen werden. Vier Betten stehen dort und eine Steckdose gibt es auch, dabei sind Elektrizität und fließendes Wasser auf der Insel noch neu und bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Die Duschen aber sind ebenso wie die Waschbecken draußen und als Toiletten dienen simple Löcher in der Erde. Kein Problem, denn trotz dicker Wolkendecke und maximal acht Grad Außentemperatur regnet es an diesem Tag immerhin nicht.

Am nächsten Morgen fahren wir mit einem Kleinbus an die Nordspitze der Insel. Wieder weht ein eisiger Wind, so dass uns an den heiligen Stätten der Schamanen die farbenfrohen Stoffe nur so um die Ohren flattern. Belegt mit den Wünschen der Einheimischen sollen sie diese der Legende nach in die Welt hinaus tragen. Weiter geht es mit einer Wanderung durch die einzigartige Landschaft, hinauf auf die vielen Hügelchen, mit Blick auf die scharfen Klippen am Meer, die Wälder und die Sandstrände. Ist dies vielleicht der Höhepunkt unserer Reise? Abends wärmen wir uns in einer anderen Unterkunft mit Namen Nikita’s Homestead auf, die richtige Toiletten und eine angegliederte Bar mit dem besten Pfannkuchen der Welt hat. Nicolas, der dort arbeitet, kommt ursprünglich aus Frankreich und lebt seit eineinhalb Jahren hier auf der Insel. Unvorstellbar für uns alle, obwohl wir es hier so toll finden. Aufmerksam lauschen wir seinen Geschichten über das Leben im Winter auf Olchon Island, wenn der Fährdienst eingestellt wird und die Touristen wegbleiben. Dann beherrschen Schnee und Eis die Region und eine Straße führt über den See aus Eis zum Festland.

Werden wir jetzt berühmt?

Gerade, als er uns einige Fotos zeigen will, klingelt sein Handy. Ein russischer Journalist ist dran, der für einen Fernsehbeitrag Touristen über ihre Reise interviewen möchte. Nicolas fragt, ob wir Lust dazu hätten. „Alles, was passiert, geschieht aus einem Grund“, findet Marie und deshalb sagen wir zu.

Gemein, dass die Geschichte gerade jetzt aufhört oder?

Aber natürlich verlinke ich dir die anderen Teile und du erfährst auch, ob wir noch zu Fernsehstars geworden sind (ich verrate es dir: Ja!):

Der Auftakt zu einer großen Reise – Pläne schmieden für die Transsibirische Eisenbahn

Das Abenteuer beginnt – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil I: Moskau-Jekaterinburg

Frieren noch vor Sibirien – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil II: Jekaterinburg – Irkutsk

Mit Dschingis Khan in die Mongolei – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil IV: Irkutsk – Ulaanbaatar

Leben wie die Nomaden – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil V: Ger-Camp

Wir werden Fernsehstars! Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil VI: Ulaanbaatar – Peking

Der Abschied – Meine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn Teil VII: Peking – Heimat

Wenn du jetzt richtig Lust bekommen hast, auch mit der Transsib zu fahren …

dann kann ich dir folgenden Reiseführer wärmstens empfehlen: „Reiseführer Transsib-Handbuch: Alle Strecken zwischen Moskau, Vladivostok, Ulaanbaatar und Beijing“*.

Inzwischen gibt es außerdem eine Facebook-Gruppe, in der sich Reisende austauschen: Die „Transsibirische Eisenbahn“ wurde von „Andersreisender“ gegründet, der auch von seinem Blog noch ein paar tolle Tipps für euch hat.

Jetzt interessiert mich noch …

Warst du auch schon mal auf Olchon Island und wie hat es dir gefallen? Ich freue mich, wenn du in den Kommentaren davon berichtest!

Übrigens …

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Dieser Artikel ist in leicht veränderter Form auf den Portalen von 1und1 (web.de, gmx.net, gmx.at und gmx.ch) erschienen.