Tools für Digitale Nomaden- Technische Kniffe für das Arbeiten von unterwegs -


Auf Sansibar war das Internet schnell, in der DomRep lief es reibungslos und so viele Mbit wie in Kenia hatte ich nicht einmal in Hamburg-Eimsbüttel, wo ich vor meiner digitalen Nomaden-Zeit mal gelebt habe. Die geringste Sorge, dass das Arbeiten von unterwegs nicht klappt, ist also auf jeden Fall unberechtigt. Hätte mir das mal einer vorher gesagt.

Das Internet

Wir können von Glück sagen, dass wir Deutschen wahrlich nicht die Pioniere in Sachen Internetabdeckung sind. Wenn du dich im Ausland also umstellen musst, dann in der Regel, weil sich die Seiten für deinen Geschmack plötzlich viel zu schnell öffnen oder du einfach überall kostenfreies WLAN hast.

Und dort, wo das WLAN nicht stabil oder in unserer Unterkunft nicht vorhanden war, da haben wir uns einfach über unsere SIM-Karten einen Hotspot eröffnet. In der DomRep hatten wir sogar Karten von zwei verschiedenen Anbietern, für den unwahrscheinlichen Fall, dass mal ein Netz ausfällt. Im Nachhinein halte ich das für ein wenig übertrieben, aber sicher ist sicher.

Trip Mode

Einen Nachteil hat das Arbeiten über den UMTS-Hotspot natürlich trotzdem: Du zahlst pro Gigabyte und hast natürlich ein Interesse daran, deinen Datenverbrauch möglichst gering zu halten. Ablenkungen während der Arbeitszeit dank Youtube Videos gehören damit der Vergangenheit an! Weil aber dein Laptop manchmal auch im Hintergrund Updates installiert oder allerlei fiesen Datenkram macht, haben wir uns das Programm „Trip Mode“ installiert. Hier kannst du genau einstellen, welche Programme weiter laufen sollen, während du im Hotspot bist.

Dual SIM

Absolut empfehlenswert ist die Anschaffung eines Handys, in das du zwei SIM-Karten gleichzeitig einlegen kannst. Für die deutsche SIM-Karte suchst du dir einen Vertrag, für den du keine Grundgebühr bezahlst. Nach meinen Recherchen ist der preiswerteste der „Congstar Prepaid Wie ich will-“ Tarif. Hier zahlst du keinen regelmäßigen Betrag, kannst aber im Internet monatlich Daten-, Telefon- oder SMS-Pakete kaufen, falls du mal einen Heimaturlaub planst. Gleichzeitig können dich die Leute weiterhin auf deiner deutschen Nummer anrufen. Dabei gilt natürlich: Niemals abheben (außer du befindest dich innerhalb der EU), sondern immer direkt mit Skype zurückrufen.

Welcher Anbieter sich für deine Prepaid-Card im Ausland eignet, ist nicht immer ganz leicht zu durchschauen. Ich bin froh, dass ich eine Seite entdeckt habe, die das für mich übernimmt. Hier kannst du auswählen, in welches Land du reist und bekommst dann eine detaillierte Beschreibung mit allen wichtigen Daten der lokalen Anbieter.

Eine Sache, die ich erst lernen musste und die mich einige Stunden Rätselraten gekostet hat: Nicht alle Handys funktionieren mit allen Frequenzen. Deshalb ist es ratsam, vor dem Kauf der ausländischen SIM-Karte einmal zu googeln, ob dein Handy mit der neuen SIM-Karte kompatibel ist.

Skype

„Bist du sicher, dass das klappt, wenn du deine Interviews über Skype machst?“, fragte mich eine befreundete Kollegin vor unserer Abreise. „Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Profs, mit denen du sprechen willst, Skype überhaupt installiert haben.“ Der Trick ist: Das brauchen sie auch gar nicht. Denn über Skype kann ich auf dem ganz normalen Handy oder Festnetzanschluss anrufen – und dabei sogar meine deutsche Handynummer anzeigen lassen. So merken sie noch nicht einmal, dass ich im Ausland bin.

Sipgate

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hatte schon lange keine Festnetznummer mehr, als ich noch in Deutschland gelebt habe. Irgendwann hat nämlich nur noch meine Oma dort angerufen und als dann das Telefon seinen Geist aufgegeben hat, habe ich das Festnetz aus der Wohnung verbannt. Seit ich im Ausland lebe, bin ich wieder unter einer Hamburger Nummer erreichbar. Wie das funktioniert? Über den Anbieter Sipgate. Dort registrierst du dich mit deiner Meldeadresse und bekommst eine Telefonnummer mit der Vorwahl deiner Heimatadresse – in meinem Fall eben 040. In Kombination mit der Berliner Adresse in meiner E-Mail-Signatur sorgt das zwar manchmal für Verwirrung bei meinen Kunden, noch häufiger aber für einen spannenden Gesprächseinstig.

Dropscan

Berliner Adresse? Genau, du hast richtig gelesen. Ebenso wie meine Hamburger Festnetznummer ist meine Berliner Postanschrift eine Sache, die ich auch – sollte ich irgendwann mal wieder fest nach Deutschland zurückkehren – nicht mehr missen möchte. Der Clou: All mein Briefverkehr geht an das Berliner Unternehmen Dropscan, das mir fleißig meine Post scannt und per E-Mail schickt. Ich kann dann jedes Mal entscheiden, ob das Original vernichtet werden darf oder ob sie es aufheben und mir später gesammelt an meine Hamburger Adresse schicken sollen. Da ich meine Unterlagen ohnehin alle digitalisiere spart mir das jede Menge Arbeit! Kleiner Trick: Wenn du einen vorübergehenden Nachsendeauftrag einrichtest und ankreuzt, dass der Absender nicht informiert werden soll, ist auch keiner unnötig verwirrt.

Scan your PDF

Irgendwann auf Reisen wird der Tag kommen, an dem dir eine Behörde schreibt und ein Dokument von dir haben möchte. Du bist natürlich vorbereitet, hast extra deine Unterschrift digitalisiert und schickst das Dokument umgehend zurück. Und was ist die Antwort? „Leider können wir Ihr Dokument so nicht akzeptieren. Bitte drucken Sie es aus, unterschreiben es und senden uns das eingescannte Dokument erneut zu.“ Ich spare mir an dieser Stelle, dich über meine Fassungslosigkeit zu informieren. Scan your PDF hat ohnehin längst die Lösung für dieses Problem geschaffen.

Du kennst noch weitere Tricks für das Arbeiten von unterwegs? Schreib sie mir gerne in die Kommentare!