Auf der Welle der Küste entgegen- Cabarete ist ein wahres Surf-Mekka -


Die Dominikanische Republik ist bekannt für Pauschalurlaub und All-inklusive-Ressorts. Das ehemalige Fischerdorf Cabarete im Norden der Insel bildet da keine Ausnahme. Doch zwischen Fünf-Sterne-Luxus und mit Handtüchern bedeckten Pool-Liegen verleihen Wassersportler dem kleinen Surferort ein ganz besonderes Flair.

Wenn früh morgens die ersten Sonnenstrahlen auf dem Atlantik flimmern, dann sind sie längst unterwegs. Unter einen Arm das Surfbrett geklemmt, mit der anderen fest den Griff ihres Motorollers umfasst, düsen sie auf der Hauptstraße an der Küste entlang in Richtung der kleinen Bucht Encuentro, die nordwestlich von Cabarete liegt und an der sich morgens die Wellen am schönsten brechen.Cabarete – der Name steht für eine andere Form des DomRep-Urlaubs, die der daueranimierte All-inklusive-Maschinerie des Massentourismus allenfalls eine Statistenrolle zugesteht. Hier, an der Nordküste der Insel Hispaniola, die sich das Land gemeinsam mit dem viel ärmeren Haiti auf der Westseite teilt, dominieren anders als in den übrigen Urlaubsorten der Dominikanischen Republik kleine Unterkünfte mit günstigen Zimmerpreisen für Individualtouristen.

Dass der Ort jedes Jahr aufs Neue Brettsport-Fans jeden Alters und jeder Nation anzieht, verdankt er aber auch noch einer weiteren Besonderheit. Denn wenn ab Mittag die Passatwinde über das Land fegen, dann wird es auf dem Wasser erst richtig voll. Dank sehr spezieller Wind- und Wellenverhältnisse bietet Cabarete als einer der ganz wenigen Orte weltweit allen Surfern – ob lediglich mit Brett oder dazu noch mit Schirm oder Segel unterwegs – gleichermaßen gute Bedingungen.

Und so kommt es, dass pünktlich ab 13 Uhr dutzende Riesendrachen in allen erdenklichen Farben und Größen den Strand zieren. Nur wenig später sind Himmel und Meer übersät mit bunten Tupfern. Gefährlich eng, dafür haben sie hier in Cabarete gesorgt, wird es trotzdem nie. Denn weil der Wind stetig schräg auflandig weht, gab es sogar genug Platz, um den Kitesurfern ihren eigenen Strandabschnitt zuzuweisen. Und während vorne die Anfänger ihre ersten Meter auf dem Brett stehen, warten draußen am Riff bis zu drei Meter hohe Wellen auf die wahren Könner.

Ja, er lohnt sich, der Weg aus dem All-inklusive-Resort hinein in die Welt, in der das bunte Armband nur noch ein Schnipsel wertloses Papier ist. Denn während vor allem Einheimische direkt an der Wasserkante ihre artistischen Kunststücke auf dem Brett zur Schau stellen, können die weniger sportlich ambitionierten Urlauber die Szenerie am feinen, weißen Sandstrand bestaunen, der natürlich mit den für die perfekte Postkartenidylle typisch saftig grünen Kokospalmen geziert ist.

Seinen Abschluss findet der Tag schließlich nach Sonnenuntergang auf einer etwa 300 Meter langen Meile voller Restaurants und strohbedeckter Bars im Zentrum von Cabarete. Wer hier mit schicken Schuhen auftaucht, hat wahrlich Pech gehabt, denn die Wege zwischen den Lokalitäten führen fast immer über den Strand und lassen sich deshalb am besten barfuß zurücklegen.

Zu kulinarischen Köstlichkeiten bei Kerzenschein sorgen hier Livebands allabendlich für die zum Ambiente passende karibische Hintergrundmusik. Und den Mojito, das bleibt noch zu erwähnen, gibt es an den Theken schon ab zwei Euro. Nur nicht für die Surfer, denn die müssen am nächsten Tag ja schon früh wieder raus.

Dieser Artikel ist in leicht veränderter Form auf den Portalen von 1und1 (web.de, gmx.net, gmx.at und gmx.ch) erschienen.