Die nachhaltige Kulturtasche (Teil 1)- Die nachhaltige Packliste -


Ab sofort wollen Julia und Birte zusammen mit dir eine Packliste erarbeiten, die ganz vielen Ansprüchen gerecht werden soll: Minimalistisch soll sie sein, nachhaltig und so Zero Waste wie möglich – und dabei auch praktisch. Und leicht, handgepäcktauglich also. Legen wir los.

Dieses Jahr war ich einen ganzen Monat lang in Skandinavien unterwegs. Mit meinem Rucksack bin ich von Ort zu Ort gereist und habe fast jede Nacht in einem anderen Hotel geschlafen. Und dabei fiel mir auf: Meine hart erarbeiteten nachhaltigen Routinen waren unterwegs ganz schön schwer einzuhalten.

Wohin mit der Seife, die zuhause ihren festen Platz in der Dusche hat, unterwegs aber sicher verpackt werden sollte? Und wollte ich wirklich weiter diese Reisezahnbürsten aus Plastik nutzen oder gab es nicht eine umweltschonendere Variante? Als ich mir dann schließlich noch einen tiefen Cut an meinem Rasierhobel holte, weil ich ihn achtlos in meinen Kulturbeutel geworfen hatte, stand fest:

Eine nachhaltige Packlösung musste her!

Ich sprach mit Julia und wir beschlossen, uns dem Thema anzunehmen. Schnell wurde klar: Ein einziger Artikel würde dafür kaum reichen. Deshalb lest ihr auf dem Blog in den nächsten Wochen in loser Folge all das, was wir zu dem Thema recherchiert haben. Für uns, für euch und für die Umwelt. Und für ein sorgloses Reisen durch so wunderschöne Natur, wie ich sie in diesem Sommer im Norden erleben durfte.

Übrigens: Gleich liest du hier, was in meinen Kulturbeutel kommt. Hast du an der einen oder anderen Stelle einen besseren Tipp, dann freue ich mich auf deinen Kommentar unter diesem Beitrag. Denn davon profitieren wir alle!

Also, los geht’s!

Upcycling-Kulturbeutel

Es war einmal ein Stoffbeutel, der mir sehr gut gefiel, aber wahnsinnig unpraktisch war. Also bat ich eine gute Näh-Fee, mir daraus einen Kulturbeutel zu zaubern. Und genau der begleitet mich auf all meinen Reisen.

In diesem Kulturtäschchen sammele ich alles, was klein ist und schnell verschwinden könnte. Zusammen mit den größeren Sachen (Zahnbürste etc.) kommt es dann in eine größere Tasche – in meinem Fall aus Neopren und in Form eines VW-Buses. Diese Universaltasche habe ich schon länger und natürlich denkst du dir jetzt, dass Neopren nicht wirklich nachhaltig ist. Stimmt, aber da ich sie eben schon hatte, bevor ich mein Badezimmer und meine Reisetasche auf Nachhaltigkeit optimiert habe, bleibt sie.

Bambus-Zahnbürste

Früher hatte ich auf meinen Reisen immer die übliche faltbare Reisezahnbürste aus Plastik dabei. Das war schon praktisch, denn ich konnte sie platzsparend verstauend. Aber mal ehrlich, soooo wichtig war das nun auch nicht. Inzwischen habe ich eine Zahnbürste aus Bambus, die um einiges umweltfreundlicher ist. Idealerweise schnappst du dir übrigens einfach die Zahnbürste, die du auch zuhause nutzt und nimmst sie mit auf Reisen. Denn warum brauchst du überhaupt zwei?

Zahnbürsten-Etui

Wenn du deine Zahnbürste mitnimmst, solltest du sie natürlich hygienisch gut verpacken. Ein Zahnbürsten-Etui*, ebenfalls aus Bambus und mit Löchern für eine gute Belüftung, ist ideal.

Zahnputztabletten

Benutzt du immer noch ganz normale Zahnpasta? Dann solltest du dich unbedingt mal mit folgender Alternative beschäftigen: Zahnputztabletten zerkaust du vor dem Gebrauch, dann funktionieren sie genau wie Zahnpasta. Gut, ein bisschen weniger schäumen sie schon, aber das finde ich persönlich ziemlich angenehm. Und auch sonst überwiegen die Vorteile: Die Plastikverpackung entfällt und die Inhaltsstoffe sind viel besser, denn die Tabletten enthalten keine Konservierungsstoffe, Keimhemmer und Konsistenzgeber.

Zahnseide aus (Achtung!) Seide

Zahnseide ist Plastik pur, jedenfalls die ganz gewöhnliche, die du in der Drogerie kaufst. Besser ist die vegane Zahnseide von Bambusliebe*, die ihrem Namen als echte Maisseide alle Ehre macht und dazu noch in einem Glas daher kommt.

Wimperntusche

Wenn es um Schminke geht, bin ich leider die falsche Ansprechpartnerin. Für mich genügt unterwegs (okay, zuhause auch) ein bisschen Wimperntusche. Am liebsten mag ich’s wasserfest – zuhause ist das dem Regen geschuldet, auf Reisen dem Kitesurfen. Nun funktioniert Haltbarkeit aber nur mit Chemie, also Paraffinen und Silikonölen. Besser ist Naturkosmetik, allen voran die „Alverde 12 Hours Long Stay Mascara“, die im Ökotest „sehr gut“ abgeschnitten hat und die bei DM käuflich zu erwerben ist.

Waschbare Abschminkpads

Hast du schon mal überlegt, wie viel Müll du mit Abschminkpads produzierst? Ich habe eine tolle Alternative für dich: waschbare Abschminkpads*. Die, die ich dir verlinkt habe, sind so gut, dass du wirklich nur noch Wasser brauchst. Und das wiederum schont dein Gepäck.

Kokosöl im Mini-Weckglas (mit Klammer und Gummi für Reisen)

Kommen wir zu meinem allerliebsten Bestandteil meiner Kulturtasche auf Reisen: Kokosöl! Es ist einfach so vielfältig einsetzbar: Als Rasierschaum, Haarkur, Hautpflege, Badezusatz, Lippenpflege, zum Abschminken für wasserfestes Make-up, zur Linderung bei Sonnenbrand und auch als natürlicher Mückenschutz funktioniert es. Letzteres allerdings nicht ganz so gut, deshalb habe ich unten noch einen alternativen Tipp für dich. Ich weiß, dass manche es auch als Sonnenschutz nehmen, allerdings hat Kokosöl nur einen sehr geringen Lichtschutzfaktor, sodass es für mich dafür nicht infrage kommt.

Stellt sich noch die Frage nach dem Transport: Kokosöl wird bei ca. 25 Grad flüssig und sollte deshalb so verpackt sein, dass es in beiden Aggregatzuständen gut einsatzbereit ist. Ich empfehle ein kleines Weckglas, dass du mit einem Gummi und Klammern verschließt. So übersteht es gut auch die Druckveränderungen im Flieger.

Deocreme ohne Aluminiumsalze

Bis heute streiten sich Experten, wie gefährlich Aluminiumsalze in Deodorants tatsächlich sind. Mir ist das egal, denn ich finde Deocremes* sowieso viel besser und die gibt es ohne Aluminium. Und zwar in kleinen Metall- oder Glasdosen, die man später super weiterverwenden kann. Auf den ersten Blick sind die Cremes zwar teuer, dafür kannst du sie aber auch viel länger als herkömmliche Sprays oder Roller verwenden, so dass sie am Ende doch wieder günstiger sind.

Haarbürste

Kommen wir zur Haarbüste: Wusstest du, dass die richtige Haarbürste extrem wichtig für die Gesundheit deiner Haare ist? Die besten Bürsten bestehen aus Naturmaterialien, also einem Holzgriff und Wildscheinborsten. Magst du es lieber vegan, sind Sisal-Bürsten eine gute Alternative. Kostkamm bietet dir einen guten Überblick über die verschiedenen Bürstenarten.

Haargummis

Weiter geht es mit nachhaltigen Haargummis. Das Augsburger Fair Fashion Label Degree Clothing produziert PETA zertifizierte Haargummis aus Bio-Baumwolle und Elasthan. Nicht ganz plastikfrei also, aber die beste Option, die ich entdecken konnte.

Schere / Nagelknipser / Pinzette

Alle drei sind per se nicht umweltschädlich, gehören aber meiner Meinung nach der Vollständigkeit halber auf diese Liste.

Du hast noch Fragen?

Zum Beispiel, woran man Naturkosmetik eigentlich erkennt? Dann schau doch mal bei Lebensfreude Aktuell** vorbei. Dort beantwortet meine Bloggerkollegin Jennifer alle gängigen Fragen rund um Naturkosmetik.

Du glaubst, das war schon alles?

Dann hast du dich getäuscht! In ein paar Tagen liest du hier auf dem Blog den zweiten Teil zur Kulturtasche – und viele weitere Beiträge zum Thema „Nachhaltige Packliste“ folgen.

Ich freue mich,

wenn du unten kommentierst und erzählst, welche Tipps du noch auf Lager hast.

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