Auszeit in der Provence- Sonne - Farben - Stille - Natur pur -


Der Herbst in Deutschland ist eingezogen – grau in grau. Und für uns geht es los: Vorbei an den Bäumen, die ihre Blätter verlieren, fahren wir Richtung Frankreich. An der ersten Mautstation sieht das Wetter schon viel besser aus. Auf der A7, der französischen Autobahn, die vorbei an Lyon in den Süden des Landes führt, werden die Bäume wieder grün und die Sonne schaut vorbei. Raus aus der Daunenjacke – denn die brauchen wir jetzt erst einmal nicht mehr.

Ach wie schön, bald sind wir da. Am Ort der Ruhe, der Farben und der Natur pur. Unsere Auszeit in der Provence beginnt. LaPinede wird für drei Monate unser Domizil sein.

Die erste Nacht auf dem Land ist für uns als Stadtmenschen noch komisch. Es ist so still.

Da wir drei Monate Zeit haben, um die Umgebung zu erkunden, gönnen wir uns bei strahlendem Sonnenschein eine ganze Woche im Garten in der Hängematte. Das Faulenzen unterbrechen wir nur dann, wenn wir auf dem Rasen Yoga praktizieren. Einfach mal sein und nichts tun in dieser farbenfrohen Landschaft. Herrlich ist das.

Einige Tage später stellt sich der Mistral vor. Dieser heftige Wind, der besonders in der Provence vorkommt, weht uns ganz schön um die Ohren und auch im Haus rüttelt es ordentlich. Die Natur und seine Gewalten kommen uns hier viel näher und gewaltiger vor.

Nach drei Tagen ist der Spuk vorbei und wir beschließen, auf den Mont Ventoux (1902m) zu fahren. Im Sommer tummeln sich dort Hunderte von Menschen und Radfahrer, aber jetzt im Herbst sind wir fast allein dort. Unten am Berg ist noch alles still, aber ab 1500 Metern schaukelt unser Wagen heftig. Jule, unsere Hundedame, gefällt das gar nicht.

Oben angekommen kriegen wir die Autotür fast nicht mehr auf, so sehr weht es dort. Okay – der Mistral ist wohl doch noch da. Die Geldbörse einer Frau fliegt uns entgegen.

“Typisch Stadtmenschen”, sagt unsere Vermieterin später mit einem spöttischen Lächeln im Gesicht und schüttelt nur mit dem Kopf.

Irgendwie schaffen wir es dennoch, auf den Aussichtspunkt zu gelangen. Der Blick ist beeindruckend, aber die Naturgewalten lassen uns demütig werden.

Unten im Tal ist  dann  alles wieder still.

Nach dem Abzug des Mistrals bietet uns die Natur ein Meer von Farben, die durch den Mistral noch intensiver zu sein scheinen. Sowieso scheinen die Farben in der Provence intensiver zu sein und wir verstehen nun auch, warum so viele Maler wie beispielsweise „van Gogh“ hierher gekommen sind. Ein sattes Grün an den Bäumen, das Rot der Erde auf den Feldern, die Sonne strahlt gelb und der Himmel ist indigoblau. Die Natur hat ihre Chakrenfarben rausgeholt.

Einen Monat später wechselt auch in der Provence die Jahreszeit. Hier in der Natur und mit mehr Achtsamkeit und Ruhe als zu Hause empfinden wir den Wechsel der Jahreszeiten viel intensiver. Mein Meditationsbaum vor unserer Tür verliert langsam seine Blätter.

Im Dezember wollen wir ans Meer. Nach einem Besuch der Hafenstadt Marseille mit ihrem sehr interessanten Museum am Hafen geht es weiter in das kleine Hafenörtchen Cassis. Die Sonne strahlt bei 14 Grad vom Himmel. Die Marseiller sitzen beim Mittagessen auf der Promenade am Hafen. Im Sommer wäre dieser Ort total überlaufen – jetzt im Winter aber entfaltet er seine wahre Schönheit.

Später entdecken wir einen kleinen Weihnachtsmarkt in Cassis. Bistro-Tische und -Stühle sind zu einer langen Tafel in der Mitte des Marktes aufgebaut. Es gibt Austern statt Bratwürstchen, Crêpes statt Waffeln und Wein statt Glühwein. Eine tolle Kulisse. Fast wie in einem Film.

Viele Wochen sind ins Land gezogen. Mit grau fing unsere Reise an und mit grau endet sie auch wieder, als wir schließlich mit vielen tollen Erlebnissen im Gepäck wieder ins graue Deutschland zurückkehren.

Aber dazwischen gab es Farben, Farben, Farben. Und für mich den Entschluss, mich in Zukunft der aquatischen Körperarbeit (Wassershaitsu und Wasseryoga) zu widmen. Der intensiv erlebte Jahreswechsel, die Ruhe in der Provence und die Freiheit in dieser Zeit haben mich dazu inspiriert, etwas Neues zu wagen.

Wissenswertes

Nach ihrer Auszeit in der Provence hat Claudia ihren Traum tatsächlich wahr gemacht und sich ganz der aquatischen Körperarbeit gewidmet. Ihr habt noch nie von Wasseryoga oder Wassershiatsu gehört? Dann schaut euch doch mal auf ihrer Seite www.wasserundyoga.de um.

Im kommenden Jahr bietet Claudia übrigens auch eine Achtsamkeitswoche mit Watsu und Achtsamkeitsyoga in der Toskana an. Nähere Informationen dazu findet ihr hier: https://www.wasserundyoga.de/watsu-urlaub/