Golden State of California- Sommer – Surfen – Westcoast -


Wie stellst du dir Kalifornien vor? Wie in Baywatch mit traumhaftem Wetter, vielen Surfern und ewig weiten Strände? Ich war dort und werde dir erzählen, ob das von Hollywood-Filmen verbreitete Bild wirklich der Wahrheit entspricht.

Dem Sommer hinterher! Während sich in Deutschland im September der Herbst ausbreitet, sind es in Kalifornien täglich 25 – 30 Grad. Dazu gibt es leere Strände, da dort die Sommerferien schon vorbei sind.

Die erste Nacht war zwar kurz, aber so ein Jetlag kann auch seine positiven Seiten haben, wie du oben auf dem Bild sehen kannst.

Surfcamp an Dana Point in Kalifornien

Bevor jetzt die Frage kommt: Nein, einen Roadtrip habe ich nicht gemacht, ich war im Calicamp. Das ist ein Surfcamp, das sich in Dana Point Kalifornien befindet. Dieses wird von einem Local und einem Schweizer betrieben.

Wie sieht jetzt ein typischer Tagesablauf im Camp aus? Montags bis freitags steht Surfen auf dem Programm und am Wochenende hast du Zeit, Kalifornien nach Lust und Laune zu erkunden.

Morgens gibt es Frühstück im Hotel, danach heißt es Rucksack packen und auf zum Strand. Die Ausrüstung (Neoprenanzug und Surfbrett) wurden vom Camp gestellt, die Bretter wurden auf das Auto geschnallt und dann haben uns die Locals zu den Surfspots gefahren.

Jeder Surfspot hat seinen eigenen Charme. Welcher Surfspot angefahren wird, hängt von den Wellen ab. In Fünfergruppen geht’s zu den Stränden, wobei die Gruppen jeweils unterschiedliche Strände anfahren.

San Onofre State Beach

San Onofre, auch San-O genannt, hat zwar einen Steinboden, sodass Wunden an den Füßen normal sind, dafür vermittelt San-O ein richtiges Karibikfeeling. Duschen unter Palmen, ein ewig weiter Strand, Pause an einem Holztisch unter Palmen im Schatten mit Blick auf das Meer. Die Wellen in San-O sind zwar vergleichsweise hoch, aber langsam, daher bleibt genug Zeit, um aufzustehen und auch grüne Wellen zu bekommen. Grüne Wellen sind Wellen, die noch nicht gebrochen sind. Gebrochene Wellen werden hingegen als weiße Wellen bezeichnet.

Del Mar Dog Beach

Das Highlight des Hundestrandes in Del Mar ist, wie der Name schon sagt, die surfenden Hunde. Ja du liest richtig, die Hunde surfen dort, ausgestattet mit einer Schwimmweste stehen sie auf Surfbrettern und reiten die Wellen ab. Bei manchen steht Herrchen oder Frauchen sogar noch hinten mit drauf, sodass sie zusammen surfen. Es macht wirklich Spaß, ihnen dabei zuzusehen, aber genauso macht es auch Spaß dort selbst zu surfen. Im Gegensatz zu San-O gibt es in Del Mar einen Sandboden und die Wellen dort sind nicht zu hoch, das ist ideal für Anfänger.

Oceanside

Oceanside zeichnet sich durch seinen kilometerweiten Strand mit vereinzelten Palmen aus. Das Panorama wird durch einen langen Pier ergänzt. Bei Oceanside empfiehlt es sich, zunächst auf den weißen Wellen zu üben, da dort die Wellen recht schnell sind und du somit bei grünen Wellen auch schnell aufstehen musst. Dies ist also durchaus anspruchsvoll.

Huntington Beach

Huntington Beach ist im Gegensatz zu den anderen Surfspots mit einer Stunde Autofahrt etwas weiter vom Camp entfernt, aber allein die Autofahrt dorthin lohnt sich bereits, da du über den berühmten Highway 1 fährst, der sich entlang der Küste erstreckt. Das Meer ist gefühlt unendlich weit und du fährst die ganze Zeit am Meer entlang. Wenn dann noch der strahlend blau Himmel dazukommt, ist das wirklich ein absoluter Traum. In Huntington setzt sich das Bild vom Highway 1 fort, der Strand ist gefühlt unendlich weit und morgens unter der Woche leer. Das Highlight der Surfsession in Huntington war aber nicht meine eigene Welle, die ich bekommen habe, sondern die Welle, die der Surfguide bekommen hat. Er ist auf der Spitze der Welle gesurft, an sich nichts Spektakuläres, aber in der Welle selbst war ein Delphin. Ein wirklich unglaublich schönes Bild. Auch in Huntington sind die Wellen schnell und daher anspruchsvoll.

Doheny Beach

Doheny Beach ist gerade mal zehn Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, daher eignet sich der Strand perfekt, um abends in den Sonnenuntergang hinein zu surfen. Ein super schönes Erlebnis, welches bei dem tollen Sonnenuntergang in Kalifornien ein absolutes Muss ist.

Was solltest du über das Surfen wissen? Du musst kein Profi sein, um surfen zu können. Ich stand vor dem Urlaub noch nie in meinem Leben auf einem Surfbrett und bin bereits nach ein paar Tagen grüne Wellen gesurft. Ich habe sogar das Hardboard für die letzten Tage zum Surfen bekommen, das ist im Gegensatz zu den Softboards kürzer und wie der Name schon sagt härter. Es ist schwieriger, aber macht noch mehr Spaß, weil du noch schneller die Welle runtersurfst. Und wenn ich das geschafft habe, kannst du das auch. Allerdings solltest du sportlich sein. Surfen ist zu 90% paddeln und auf Dauer geht das auf die Arme.

Muskelkater war bei den meisten Teilnehmern im Camp ein täglicher Begleiter, ich hatte damit kaum Probleme, da hat sich das Training zu Hause ausgezahlt.

Du fragst dich sicher, was wir gemacht haben, wenn wir nicht surfen waren. Ein Camper und ich sind zum Beispiel Skydiven gegangen, das ist ein absoluter Adrenalinkick, vor allem, wenn du an der Kante des Flugzeuges bist und dann runterspringst. Ein Sprung aus 4000 Metern Höhe, mit einem freien Fall der ca. eine Minute dauert, in der man bis auf 200 km/h beschleunigt. Aber das Highlight des Sprungs war nicht der freie Fall, sondern der Moment, in dem der Fallschirm aufgegangen ist und ich einen Blick auf diesen ewig langen Strand und den Horizont des Meeres hatte.Es geht auch mal ohne Adrenalin. Am Wochenende haben wir uns Los Angeles angeschaut. Leider haben wir nicht alles geschafft haben, da wir vom Venice Beach fast nochmal eine Stunde lang zum an Walk of Fame gebracht haben.

LA ist definitiv eine Reise wert, aber plan am besten ein paar Tage dafür ein, weil LA wirklich sehr weit ist. Ich hätte jetzt euch die typischen LA-Fotos zeigen können wie den Walk of Fame, den Pier in Santa Monica oder das Hollywood-Sign, aber ich habe mich bewusst für dieses Foto entschieden und das hat seine Gründe.

Zum einen habe ich mich dort nicht wie ein typischer Tourist gefühlt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich mit Freunden surfen, obwohl ich dort zunächst niemanden kannte. Wahrscheinlich fällt es mir daher auch schwer, die Surfguides wirklich als Lehrer zu bezeichnen. Zudem sind die Kalifornier sehr kontaktfreudig und locker. Wenn du nur ein wenig offen bist und einfach mal jemanden grüßt, ist es durchaus normal, dass du etwas länger mit Menschen sprichst, die du vorher nicht kanntest. So haben wir mal mit einem Local in der Surfpause gute 1,5 Stunden gesprochen.

Als ich beim Surfen auf eine Welle gewartet habe ist mir auch etwas Lustiges passiert. Ich wartete also auf eine Welle und als dann endlich auch eine gute kam, rief mir ein ca. 70-jähriger Mann, selbst auf einem Surfbrett, zu: „Thats your wave bro.“ Das war schon sehr lustig.

Auch mein Uber Fahrer, der mich zum Flughafen gefahren hat, war sehr nett und offen. Die Fahrt ging ca. eine Stunde, wir hatten ein gutes Gespräch und als er mich am Flughafen abgesetzt hat, hat er mich am Ende noch umarmt und mir alles Gute gewünscht – auch ihn kannte ich vorher nicht.

Ein weiterer Grund, warum ich dieses Bild gewählt habe, ist, dass ich noch die Frage beantworten muss, ob Kalifornien wirklich dem Hollywood-Klischee entspricht. Dazu möchte ich noch kurz auf das Bild eingehen. Was fehlt dort? Die rote Boje, der Life Guard Tower und das schöne Wetter sind schon mal vorhanden. Meiner Meinung nach fehlt nur noch David Hasselhoff, um das Baywatch-Klischee zu erfüllen. Dazu kommt die lockere Art der Menschen dort und dann ist ja noch das Surfen. Das Surfen ist für die Kalifornier nicht lediglich ein Sport. Für sie ist es ein Lifestyle, den sie leben und das spürt man. All diese Komponenten machen Kalifornien zum Golden State. Also das Hollywood-Klischee wird dort meiner Meinung nach wirklich erfüllt, das soll jetzt aber nicht negativ gemeint sein, sondern ganz im Gegenteil! Mir hat es sehr gut dort gefallen und ich kann es als Reiseziel definitiv empfehlen.

Und was ist mit dir, warst du schon mal zum Surfen in Kalifornien und hast weitere Tipps?

Verrate sie uns unbedingt in den Kommentaren!

Und noch mehr Surftipps gibt’s in diesen Texten:

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