Elefanten in Chiang Mai- Ein Ausflug in den Elephant Nature Park -


Es war das erste Mal Thailand für uns, und da stößt man natürlich unweigerlich früher oder später auf das Thema „Elefanten“. Sollten wir ein Elefantencamp besuchen oder nicht?

Im Vorfeld habe ich mal wieder lange recherchiert, welche Organisation für uns infrage käme, denn wir wollten auf keinen Fall auf den Elefanten reiten oder mit ihnen baden oder in irgendeiner sonstigen Form Kunststückchen von ihnen sehen. Der Elephant Nature Park in der Nähe von Chiang Mai schien unsere Erwartungen zu erfüllen und wir buchten noch von Zuhause zwei Halbtagestouren für diesen Park.

Mit typischer thailändischer Verspätung wurden wir von Chiang Mai in einer ca. anderthalbstündigen Fahrt zum Elephant Nature Park gebracht und fuhren vorbei an einigen anderen Elefantencamps, was mir zunächst ein wenig Sorge bereitete, denn man sah die Elefanten schon von der Straße aus mit riesigen Sättel auf ihren Rücken einfach nur traurig herumstehen.

Als wir den Elephant Nature Park erreichten, war ich jedoch gleich positiv überrascht und erleichtert. Ich sah ein großes, idyllisches, vom Dschungel und Bergen gesäumtes Areal, auf dem frei herumlaufende Elefanten, Büffel und allerhand Kleintiere ihren restlichen Lebensweg antreten durften.

Unsere Tourleiterin führte uns nach kurzer Erklärung der Verhaltensregeln (z.B. besitzt ein Elefant in seinem Rüssel 40.000 Muskeln „which can make you fly“ , also Achtung!) voller Engagement in einer Kleingruppe durch den Park, erzählte – zum Teil tragische – Geschichten zu einzelnen Elefantenschicksalen und war stets für all unsere Fragen offen.

Im Park leben gerettete Tiere, denen es aufgrund ihrer zuvor miserablen Haltung in Gefangenschaft nun leider nicht mehr möglich ist, im Dschungel ausgewildert zu werden. Einige Elefanten leiden an Verhaltensstörungen, anderen sah man die Qualen zudem körperlich an. Manche (Klein-)tiere wurden durch Wilderei verletzt und finden hier jetzt ihren wohlverdienten Frieden. Auch wenn der Elephant Nature Park selbstverständlich nicht so viel Platz bietet wie die reine Wildnis, soll es den Tieren hier so gut gehen, wie es eben möglich ist.

Jeder Elefant bekommt bei seiner Ankunft einen „Mahout“ (Pfleger/Betreuer) zugewiesen, der sich speziell um ihn kümmert und den ganzen Tag begleitet. Man sagt, dass in den meisten Fällen beide Seiten eine ganz besondere, innige Beziehung zueinander aufbauen.

Die Elefanten können sich zu jeder Zeit frei auf dem gesamten Gelände bewegen, das sogar einen kleinen Fluss zum Schlammbaden und Erfrischen beherbergt. Bei den tropischen Temperaturen Thailands ist dies auch zwingend nötig, schließlich können Elefanten nicht schwitzen und sind für eine Abkühlung sicherlich mehr als dankbar.

Während unseres Aufenthaltes waren wir den Tieren beeindruckend nahe. Man lief als Tourist nicht wie im Zoo hinter einem Zaun entlang, um sie zu beobachten, sondern bewegte sich einfach mit ihnen zusammen auf „ihrem“ Areal – mit angemessenem Abstand und immer geführt von einem Guide. Das war schon eindrucksvoll, auch wenn ich nicht weiß, wie viele Menschen täglich dort durchgeschleust werden und ob die Elefanten das immer so toll finden.

Unsere Tourleiterin wurde von einer weiteren Person begleitet, die die Tiere genau beobachtete und uns zu verstehen gab, wann es an der Zeit war, den Elefanten Platz zu machen, weil wir gerade ihren Weg kreuzten.

Wir begegneten zwei Elefanten, die wir streicheln durften, sofern sie denn Lust darauf hatten. Ich war mir nicht sicher, wie ich als Elefant das finden würde, wenn die Touristen nacheinander zu mir kämen, nur um mich anzufassen. Nach einigem Beobachten entschied ich mich dennoch dafür, einmal kurz Elefantenhaut zu berühren, denn es schien die schon etwas betagte graue Dame überhaupt nicht zu interessieren, was da um sie herum passierte. Das war ein aufregendes Erlebnis, direkt neben einem ausgewachsenen Elefanten zu stehen und seine faltige, haarige Haut zu spüren! Angst hatte ich keine, dafür wirkten die Elefanten viel zu friedlich. Respekt hatte ich diesen Wildtieren gegenüber allerdings schon.

Im Elefanten-Pflegeheim gab es auch einen Souvenirshop. Normalerweise bin ich absolut kein Fan von solchen Shops, aber dieser war recht überschaubar und die Mahouts verkauften u.a. wunderschöne, von Hand geschnitzte, Holzelefanten. Der Erlös kommt ihnen und ihren Familien zugute, deshalb kauften wir jeder einen Holzelefanten mit Baby. Man erzählte uns, dass den Mahouts eine Unterkunft auf dem Gelände/in der Nähe geboten wird, damit sie sich eingehend um ihre Elefanten kümmern können.

Unsere Halbtagestour hat uns wirklich sehr gefallen. Wir hatten den Eindruck, dass es allen Tieren dort an nichts fehlte und ihnen ein glückliches, entspanntes Restleben ermöglicht wird.

Warst du auch schon mal im Elephant Nature Park?

Und wie hat es dir gefallen? Erzähl’s mir doch mal in den Kommentaren.

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