Es ist ein Zufall, der uns in die kleine Stadt Modena in der Emilia-Romagna führt. Wir suchen nach den langen Wanderstrecken der letzten Tage nach einer kleinen Auszeit, wollen abschalten, die Füße hochlegen. Und den Spuren von Luciano Pavarotti folgen.
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Vom Kopf des Feuerspeiers erstrecken sich die verschlungenen Wege unter mir. Dort das Labyrinth mit seinen niedrigen grünen Hecken, dort die Götterfiguren in den Nischen zwischen den Töpfen mit Orangen- und Zitronenbäumchen, noch im Wachstum. Unter mir im Fels die Grotten, Überreste der Perlen, Muscheln, Spiegel im Stein. Wer hat sich diesen magischen Ort geschaffen?
Wie das wohl war, damals? Als wir noch in Hütten aus Lehm und Holzplanken lebten, Wasser aus dem Brunnen zogen, unsere Kartoffeln oder Möhren gegen Töpfe und Baumwolle tauschten, Runen in Steine gravierten und uns nachts am Lagerfeuer trafen, um Geschichten zu erzählen… In Busdorf am Haddebyer Noor gibt es einen Ort, der mir hilft, zu verstehen.
Es ist das größte Amphitheater der Welt. Ein Koloss inmitten der ewigen Stadt. Für 450 Jahre ein Ort der Grausamkeit, der Brutalität, der Angst — ein hoher Preis, um die Menschen des antiken Roms zu unterhalten und zu belustigen. Auch wenn das Anfiteatro Flavio oder Colosseo, wie die Italiener das Kolosseum nennen, heute als Wahrzeichen der italienischen Hauptstadt gilt und als Baukunst der römischen Antike bewundert wird, wäre es ein Fehler zu vergessen, welche dramatischen Geschichten hier ihre Bühne fanden.
Ihr Mund ist noch immer zu einem Schrei verzogen. Aus ihren Zügen spricht blanke Panik. Die Finger verkrampft um die eigenen Schultern geschlungen, eingesunken und verängstigt. Ich kann nicht mehr hinsehen und senke den Blick. Der für ewig in Stein eingeschlossene letzte Moment dieser Frau, deren Namen ich niemals kennen werde, trifft mich tief. Im längst verlorenen Pompeji kommen mir die Tränen.
Es ist eiskalt, und trotzdem ist mir warm ums Herz. Eingehüllt in eine dicke Regenjacke hebe ich mein Gesicht in den Wind, er pfeift mir in den Ohren, peitscht meine Haare um meinen Kopf. Dann spüre ich, wie ein sanftes Licht vor meinen geschlossenen Lidern erscheint. Ganz langsam öffne ich die Augen. Die Sonne geht auf und taucht den Calton Hill in Edinburgh in einen goldenen Schein. Ich bin hier…in Schottland.
…und manchmal findet man Edelsteine doch wie Sand am Meer. Sie glitzern und funkeln, bringen dich zum Staunen, und je mehr du sie im Licht der Sonne drehst und wendest, desto schöner brechen sich ihre Facetten.
Im Südwesten von England liegt die Stadt der träumenden Turmspitzen. Eine Stadt, so voller Magie, Architektur, Wissen und Literatur, dass es nicht verwundert, dass ihr Name weltbekannt ist. Oscar Wilde, Stephen Hawking und C.S. Lewis nannten sie zeitweise ihr zu Hause, und J.R.R. Tolkien schenkte uns mehr als nur ein paar Bücher über Hobbits, Elben und Zwerge, während er hier lehrte: Oxford.
Gede ist wie Angkor Wat nur ohne Menschen. Denn unserem Besuch in der alten Ruinenstadt wohnen nur ein paar Äffchen bei. Magisch ist es dort und so ist es kein Wunder, dass sich um den einstigen florierenden Handelsort zahlreiche Mythen ranken.